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Marktcharts

Covered Bonds über den Berg

Emanuel Teuber

Emanuel Teuber

Bayrische Landesbank

Seit Mitte März 2024 hat sich die Stimmung an den Covered Bond Märkten gedreht und im Vergleich zum Jahresanfang notiert der iBoxx Euro Covered mit 31 Bp nun 2 Bp unter dem Jahresanfang und 7 Bp unter den Höchstwerten im März. Der deutsche Sub-Index notiert zwar noch etwa 5 Bp höher als zu Jahresbeginn. Der Grund ist in dem Umstand zu suchen, dass in den Deckungsmassen deutscher Pfandbriefe auch gewerbliche Immobilienkredite enthalten sind, deren Korrektur noch nicht abgeschlossen ist.

Die gute Performance von Covered Bonds seit März ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen haben die gestiegenen absoluten Renditen von Covered Bonds auch nicht-Benchmark getriebene Investoren wie Versicherungen dazu gebracht, sich wieder zu engagieren und so die Lücke zu füllen, die die EZB hinterlassen hat. Covered Bond Renditen gemessen am iBoxx EUR Covered liegen nun im Schnitt bei 3,28% bei einer Duration von 4,4 und damit in einem Bereich, der selbst deutschen Lebensversicherungen dabei hilft, ihre Verbindlichkeiten mit Garantieverzinsung zu bedienen (im Schnitt liegt die laufende Verzinsung für Bestandsverträge bei etwa 2,7%). Aber auch Vermögensverwalter haben vermehrt investiert und nicht nur Fälligkeiten wiederangelegt, sondern auch frisches Geld in diese Anlageklasse gegeben. Die Rückkehr dieser Investoren hat für gut gefüllte Orderbücher gesorgt, auch bei Emissionen aus dem nicht-Euroraum, die mit ihrem Pickup besonders für diejenigen Investoren attraktiv waren, die nicht aus LCR-Gründen investieren. Der zweite Grund sind die nachlassenden Emissionsvolumina, denn dieses Jahr kam bis auf die Monate Januar und März weniger Angebot an den Markt als im Vorjahr.

Deutsche Pfandbriefe bieten weiterhin einen attraktiven Pick-up über Bunds. Zwar haben die Pfandbriefrenditen im Vergleich zu Bundesanleihen getrieben von den fallenden Bund-Swap Spreads seit Beginn des Jahres um ca. 14 Bp abgenommen, damit allerdings nicht im selben Ausmaß, wie die Bund-Swap Spreads. Maßgeblich hierfür ist vor die vergleichsweise schwächere Spread-Performance deutscher Pfandbriefe aufgrund der Commercial Real Estate Assets in den Deckungsmassen. Der Pick-up ist damit immer noch komfortabel höher als im langjährigen Mittel. Sollte die Unsicherheit um gewerbliche Immobilien abnehmen, wovon wir mittelfristig ausgehen, könnte sich der Pick-up tatsächlich weiter zurückbilden.